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Hornhaut Behandlung im Augenzentrum Nymphenburger Höfe München

Netzhaut/AMD

Die Netzhaut, medizinisch Retina genannt, übernimmt im Auge die Funktion der Bildgebung –  ähnlich dem Film in einer Fotokamera. Am besten stellt man sich das Auge als ein kugelförmiges Organ vor, das von einer schützenden Haut, der Lederhaut (med. Sklera) umhüllt ist. Dort, wo das Licht in das Auge eintritt – im Bereich der Pupille – ist diese Schutzhülle durchsichtig. Dieses durchsichtige Fenster ist die Hornhaut (med. Cornea) des Auges. Die Innenauskleidung, das ist die Schicht an der rückwärtigen Innenwand des Auges, ist die Netzhaut.  Sie ist ein hochkomplex aufgebautes Nervengewebe mit einer Dicke von 1/10 bis 1/3 Millimeter. Sie dient als Projektionsfläche aller wahrgenommenen Bilder und leitet  diese über den Sehnerven an das Gehirn weiter, wo die Eindrücke verarbeitet werden.

Die Makula ist das Areal für die schärfste Sicht. Makula heißt Fleck, nämlich Fleck des schärfsten Sehens. Sie wird häufig auch als der gelbe Fleck der Netzhaut bezeichnet, da nur in der Makula die gelben Schutzpigmente vorhanden sind. Die Makula spielt eine große Rolle, wenn wir etwas genau fixieren wollen, z.B. beim Lesen oder wenn wir Gesichter erkennen wollen.

Störungen der Makula

Störungen in der Makula äußern sich durch eine verminderte Sehschärfe und typischerweise durch Verzerrungen in der Wahrnehmung. Es können Ausfälle von Buchstaben oder Teilen von Wörtern beim Lesen auftreten, manchmal erscheinen Buchstaben als springend, Gesichter werden verzerrt und schwer erkennbar, während Linien und Kanten gewellt oder verzogen erscheinen können. Bei starken Veränderungen kann das Lesen sogar unmöglich werden.

Da in den meisten Fällen von Makulaerkrankungen die restliche Netzhaut weiterhin funktionsfähig ist, können Betroffene noch im äußeren Gesichtsfeld sehen. In diesem Bereich können sie viele Dinge wahrnehmen, was beispielsweise die Orientierung in Räumen oder das Erkennen kleinerer Gegenstände im äußeren Gesichtsfeld ermöglicht. Allerdings, wenn der Betroffene versucht, einen Gegenstand genau zu fixieren, verschwindet dieser, da das Bild des Gegenstandes auf die kranke Makula fällt.

Dieses spezielle Seherlebnis kann im näheren sozialen Umfeld Verwirrung auslösen. Menschen könnten beispielsweise irritiert reagieren, wenn der Betroffene sagt, dass er/sie nichts sehen kann, während er/sie dennoch einen Fleck am Boden wahrnimmt. Daher ist es wichtig, dass auch Familienangehörige verstehen, wie sich das Sehen im Verlauf einer Makulaerkrankung verändern kann und die Sehbehinderung nicht in Frage gestellt wird.

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Makulaerkrankungen

AMD, DMÖ, CMÖ (Gefäßverschlüsse, Uveitis)

Die Makula lutea, auch bekannt als der gelbe Fleck der Netzhaut, ist der Ort des schärfsten Sehens und befindet sich genau in der Mitte der Netzhaut auf der optischen Achse des Auges. Erkrankungen dieser Region der Netzhaut können daher zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Sehschärfe führen.

Makulaerkrankungen können bereits bei Jugendlichen auftreten, beispielsweise im Rahmen einer juvenilen oder jugendlichen Makuladegeneration. Diese Degenerationen haben genetische Ursachen, und derzeit stehen keine wirksamen Therapien zur Verfügung.

Die am häufigsten auftretende Form einer Makuladegeneration ist die alterskorrelierte Makuladegeneration (kurz: AMD), die mit zunehmendem Alter auftritt.

Die alterskorrelierte Makuladegeneration (AMD) manifestiert sich in zwei hauptsächlichen Formen:

  • Die trockene Makuladegeneration zeigt im Frühstadium Ablagerungen in der Schicht unterhalb der Netzhaut. Diese Ablagerungen sind in sehr frühen Stadien durch spezielle fotografische Verfahren erkennbar. Bei fortgeschrittener Entwicklung sind bei der Untersuchung des Augenhintergrunds punktuelle Veränderungen erkennbar, die als Drusen bekannt sind. Im weiteren Verlauf kann es zu einem Verlust der unter der Netzhaut liegenden Pigmentschicht sowie zu Schäden an den Sinneszellen der Netzhaut kommen. Dieser Zustand führt oft zu einer Beeinträchtigung der Sehschärfe.
  • Die feuchte Makuladegeneration ist durch die unkontrollierte Bildung von Blutgefäßen unterhalb der Netzhaut gekennzeichnet. Diese abnormen Gefäße können Blutungen oder Flüssigkeitseinlagerungen in der Makula verursachen, was die Funktion der Netzhaut stark beeinträchtigt. Patienten leiden in fortgeschrittenen Stadien häufig unter einem verzerrten Sichtfeld und einer eingeschränkten Sehschärfe, insbesondere wenn die Makula zunehmend vernarbt.

Ursachen einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD)

Die Erkrankung betrifft hauptsächlich Menschen ab dem 50. Lebensjahr, weshalb sie auch als alterskorrelierte Makuladegeneration bezeichnet wird. Die genauen Ursachen für eine Makuladegeneration sind bisher nicht vollständig bekannt. Es gibt Anzeichen dafür, dass das Licht, dem wir im Verlauf unseres Lebens ausgesetzt sind, eine bedeutende Rolle spielt. Wenn Licht auf Gewebe trifft, können durch Lichtoxidation aggressive Sauerstoffatome entstehen, die als Radikale bezeichnet werden und Zellschäden verursachen können. Aus diesem Grund scheinen dunkelhäutige Menschen, die über mehr schützendes Pigment verfügen, möglicherweise weniger anfällig für AMD zu sein als hellhäutige Menschen.

Möglicherweise spielen Vererbungsfaktoren ebenfalls eine gewisse Rolle. Dennoch ist es nicht zwingend so, dass Kinder auch an AMD erkranken, wenn diese Erkrankung bei ihren Eltern auftritt.

Große Studien haben einen Zusammenhang mit Rauchen gezeigt. Es wurde festgestellt, dass Raucher eher an AMD erkranken als Nichtraucher.

Bisherige Erkenntnisse legen nahe, dass die Operation des grauen Stars keinen Einfluss auf den Verlauf einer AMD zu haben scheint. Lange Zeit wurde vermutet, dass die Kataraktoperation eine AMD verschlechtern könnte, jedoch gibt es dafür keine eindeutigen Hinweise.

Symptome der altersbedingten Makuladegeneration (AMD)

Frühzeichen einer AMD können sich beim Lesen durch Störungen zeigen. Es können einzelne Buchstaben oder Teile von Wörtern ausfallen. Gelegentlich kann ein dunkler Fleck wahrgenommen werden, besonders morgens nach dem Aufwachen oder nachdem der Betroffene auf eine helle Fläche geschaut hat. An Linien, Türkanten oder Fensterrahmen können Verbiegungen oder Wellen erscheinen. Im Verlauf der Zeit wird es schwieriger, Objekte präzise zu fixieren. Kontraste verlieren an Schärfe und Farben an Intensität.

Die Symptome auf einen Blick:

  • Grauer Fleck oder leere Stellen beim Lesen
  • Unpräzises Sehen, insbesondere im fixierten Bereich
  • Verzerrte Linien
  • Abnehmende Kontrastschärfe
  • Verringerte Farbintensität

Verlauf

Im Verlauf einer AMD ist es entscheidend, den potenziellen Übergang von der trockenen zur feuchten Form rechtzeitig zu identifizieren. Für diesen Fall stehen heute effektive Behandlungsmethoden zur Verfügung. Mithilfe moderner diagnostischer Verfahren wie der Optischen Kohärenztomografie (OCT) oder einer Fluoreszenzangiografie ist es möglich, eine feuchte AMD schnell und präzise zu erkennen.

In eigener Sache

Ein Schwerpunkt unserer Praxis liegt in der individualisierten Behandlung der AMD Erkrankungen. Prof. Dr. Koss ist ein international gefragter Experte und ist deswegen zur Zeit der jüngste Professor in der deutschen Augenheilkunde aufgrund seiner Leistungen zur Therapie der AMD. Er ist gefragter Berater bei der Einführung des Farcimab (Vabysmo) Antikörpers zur Therapie der feuchten AMD und des diabetischem Makulaödems, bei dem er seit 2011 an der Entwicklung des Medikaments beteiligt war (sog. KoAutor). Auch ist Prof. Dr. Koss enger Berater bei der Photobiomodulation und des Medikaments Pegceptoplan, beides Strategien zur Therapie der trockenen AMD.

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Diagnostik

Zur Diagnose der AMD stehen uns alle notwendigen Diagnosegeräte zur Verfügung.

Optische Kohärenztomografie (OCT)

Die Optische Kohärenztomografie (OCT) ist weltweit zum Standard in der Diagnostik von Netzhauterkrankungen, insbesondere der Makula und auch von Sehnervenerkrankungen wie dem grünen Star, geworden.

Für die Beurteilung von AMD, Makulaödemen, Makulalöchern oder sog. Macular Puckers ist sie zu einem unverzichtbaren Instrument geworden.

Das Prinzip beruht darauf, den reflektierten Lichtstrahl im Auge zu messen und mittels digitaler Technik in ein für das menschliche Auge sichtbares Bild umzuwandeln. Die Auflösung beträgt 10 Mikrometer. Das Verfahren ist schmerzfrei und völlig ungefährlich.

Es ist wichtig anzumerken, dass das OCT nicht von den gesetzlichen Krankenkassen abgedeckt wird und daher als privatärztliche Leistung abgerechnet werden muss.

Fluoreszenzangiographie (FLA)

Die Fluoreszenzangiographie ermöglicht die Darstellung des Blutgefäßsystems der Netzhaut. Diese Untersuchung kann notwendig sein bei verschiedenen Makulaerkrankungen, Entzündungen, Durchblutungsstörungen der Netzhaut (z. B. aufgrund einer Thrombose), Diabetes, altersbedingter Makuladegeneration (AMD) sowie bei Verdacht auf Tumoren.

Ein Farbstoff wird in eine Armvene injiziert und über eine spezielle fotografische Technik in den Blutgefäßen des Auges sichtbar gemacht. Anhand des Verteilungsmusters im Auge können Rückschlüsse auf zugrunde liegende Veränderungen gezogen werden.

Vorübergehend kann eine gelbliche Hautverfärbung durch den Farbstoff auftreten, die jedoch schnell verschwindet. Nach 4-6 Stunden wird der Farbstoff über die Nieren ausgeschieden. Allergische Reaktionen sind möglich, aber selten. Dennoch stehen entsprechende Behandlungsmaßnahmen bereit, um eventuelle Reaktionen sofort behandeln zu können.

Wichtig zu beachten: Seit einigen Jahren bieten wir die sogenannte OCT-Angiografie an. Hier kann die Durchblutung der Makulanetzhautschichten ohne die Verwendung von Farbstoff dargestellt werden.

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Behandlung

Individualisierte Intravitreale Injektion

Die Behandlung einer feuchten altersbedingten Makuladegeneration

Im Gegensatz zur trockenen AMD kann die feuchte Form in vielen, aber nicht allen Fällen wirksam behandelt werden. Bei dieser Therapie werden wirkungsvolle Medikamente unter sterilen operativen Bedingungen ins Auge eingebracht. Dieses Verfahren wird als IVOM bezeichnet, eine Abkürzung für intravitreale operative Medikamenteneingabe.

Dieses Verfahren findet auch Anwendung bei anderen Erkrankungen wie:

  • Makulaödemen, die durch Netzhauterkrankungen wie Gefäßverschlüsse oder diabetische Retinopathie verursacht werden. Nach Kataraktoperationen können ebenfalls Ödeme in der Makula auftreten.
  • Gefäßneubildungen, die infolge seltener Augenkrankheiten entstehen.
  • Uveitis, einer Entzündung der mittleren Augenhaut, nämlich der Aderhaut.
  • Symptomatischen vitreomakulären Adhärenzen, die Anheftungen und Zugeffekte des Glaskörpers an der Makula bezeichnen.

Die IVOM ist ein Verfahren zur Behandlung spezifischer Makulaerkrankungen. Dabei wird das Medikament in den Glaskörperraum eingebracht. Zu den verfügbaren Medikamenten gehören VABYSMO®, LUCENTIS®, AVASTIN®, EYLEA®, JETREA® sowie Steroide wie OZURDEX®.

Ablauf der intravitrealen Medikamenteneingabe (IVOM)

Die IVOM ist ein kurzer Eingriff, der in der Regel unter lokaler, oft nur oberflächlicher, Betäubung durchgeführt wird. Der Operateur führt den Wirkstoff durch eine feine Kanüle in den Glaskörper ein. Die Einstichstelle verschließt sich eigenständig. Nach der Injektion wird eine Salbe ins Auge gegeben. Ein Verband ist selten erforderlich.

Der Eingriff erfordert sterile Operationsbedingungen, um Infektionen zu vermeiden. Sollten Schmerzen oder Sehbeeinträchtigungen in den ersten Tagen nach der Injektion auftreten, ist umgehend eine augenärztliche Kontrolle notwendig. Glücklicherweise sind Infektionen äußerst selten. Es wurden in der Literatur jedoch Fälle von Netzhautrisse, Netzhautablösungen, Linsenverletzungen oder Blutungen beschrieben. Aus diesem Grund darf der Eingriff ausschließlich von speziell ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden. Eine erste augenärztliche Kontrolle in den ersten Tagen ist entscheidend, um mögliche Anzeichen einer Entzündung frühzeitig zu erkennen.

Wichtig zu wissen! Durch die effiziente Organisation unserer Praxis können wir oft noch am Tag der Diagnosestellung rasch eine IVOM durchführen, sodass ein erneuter Besuch oder Krankenhausaufenthalt mit entsprechenden Wartezeiten vermieden werden kann.

Die Behandlung einer trockenen altersbedingten Makuladegeneration

Die genaue Ursache für sowohl die feuchte als auch die trockene AMD ist bis heute unbekannt. Das Alter, wie der Name bereits vermuten lässt, ist der Hauptfaktor, neben dem Nikotinkonsum, der als einziger klarer Risikofaktor identifiziert wurde. Forschung zur genetischen Diagnostik zielt darauf ab, weitere Risikofaktoren, insbesondere im immunologischen Komplementsystem, zu identifizieren – jedoch können weder das Alter noch das Immunsystem verändert werden!

Wie bei vielen anderen Erkrankungen bilden eine gesunde, rohkostreiche und fleischarme Ernährung mit viel grünem Blattgemüse, Obst und gelegentlichem Fisch sowie die Vermeidung von Nikotinkonsum (Rauchen) die Grundlage aller Empfehlungen.

Bei uns stehen Ihnen folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Valeda

Im Laufe des Lebens können Augenzellen erkranken, was zu Funktionsverlust und Zellsterben führen kann. Valeda nutzt Photobiomodulation, indem es spezifische Lichtwellenlängen auf das Auge anwendet. Die Photobiomodulation verwendet schwaches Licht, um die Zellfunktion zu stimulieren und die Überlebensfähigkeit der Zellen zu verbessern. Gesunde Zellen sind entscheidend für eine gute Augengesundheit. Aktuell wird die Photobiomodulation als Therapie für verschiedene Erkrankungen eingesetzt, und Valeda ist das erste Gerät, das speziell für die Behandlung der trockenen (nicht exsudativen) altersbedingten Makuladegeneration (AMD) entwickelt wurde.

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Beratungsangebot für Patienten mit AMD

Das Augenzentrum Nymphenburger Höfe bietet seinen Patienten neben diagnostischen und therapeutischen Leistungen eine ausführliche Beratung zur umfassenden visuellen Rehabilitation an. Prof. Dr. rer. biol. hum. Werner Eisenbarth, Spezialist für LowVision Rehabilitation, untersucht und berät Patienten mit AMD, diabetischer Retinopathie und anderen Augenerkrankungen individuell.

Diese Beratung ist eine ergänzende Option neben der augenärztlichen Diagnostik und Therapie. Sie zielt darauf ab, Ihnen sämtliche Rehabilitationsoptionen für Ihre spezifische Augenerkrankung aufzuzeigen. Unser gemeinsames Ziel ist es, Ihr Sehvermögen bestmöglich zu nutzen und zu verbessern. Wir möchten Ihnen helfen, Ihre Unabhängigkeit bei alltäglichen Aktivitäten, insbesondere beim Lesen, zu bewahren.

Was beinhaltet das Beratungsangebot?

  • Ausführliche Anamnese inkl. Bedarfsanalyse
  • Optometrische Untersuchung (Überprüfung bereits vorhandener Sehhilfen, Macular Mapping, Kontrastempfindlichkeit, Vergrößerungsbedarf, Lichtbedarf u.a.)
  • Quantifizierung der Leseleistung
  • Beratung zu innovativen Therapieoptionen – auch bei trockener AMD, vergrößernder Sehhilfen und Trainingsmöglichkeiten
  • Dauer: ca. 1 Stunde

Wer führt die Untersuchung und Beratung durch?

Prof. Dr. rer. biol. hum. Werner Eisenbarth, Professor für Physiologie des Sehens und Spezialist für Low Vision Rehabilitation.

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Prof. Dr. rer. biol. hum. Werner Eisenbarth

Professor für Physiologie des Sehens und Leiter des Zentrums für angewandte Sehforschung an der Hochschule München. Mitglied im Board der European Society of Low Vision Research and Rehabilitation.

Preisträger des Constance W. Atwell Award 2004, for excellence in Low Vision Research (USA).

Mitglied der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), der Vereinigung Deutscher Kontaktlinsenspezialisten und Optometristen (VDCO) und der Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO).

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