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Terminvereinbarung

Netzhaut/AMD

Die Netzhaut, medizinisch Retina genannt, übernimmt im Auge die Funktion der Bildgebung –  ähnlich dem Film in einer Fotokamera. Am besten stellt man sich das Auge als ein kugelförmiges Organ vor, das von einer schützenden Haut, der Lederhaut (med. Sklera) umhüllt ist. Dort, wo das Licht in das Auge eintritt – im Bereich der Pupille – ist diese Schutzhülle durchsichtig. Dieses durchsichtige Fenster ist die Hornhaut (med. Cornea) des Auges. Die Innenauskleidung, das ist die Schicht an der rückwärtigen Innenwand des Auges, ist die Netzhaut.  Sie ist ein hochkomplex aufgebautes Nervengewebe mit einer Dicke von 1/10 bis 1/3 Millimeter. Sie dient als Projektionsfläche aller wahrgenommenen Bilder und leitet  diese über den Sehnerven an das Gehirn weiter, wo die Eindrücke verarbeitet werden.

Die Makula ist das Areal für die schärfste Sicht. Makula heißt Fleck, nämlich Fleck des schärfsten Sehens. Sie wird häufig auch als der gelbe Fleck der Netzhaut bezeichnet, da nur in der Makula die gelben Schutzpigmente vorhanden sind. Die Makula spielt eine große Rolle, wenn wir etwas genau fixieren wollen, z.B. beim Lesen oder wenn wir Gesichter erkennen wollen.

Störungen der Makula

Störungen der Makula äußern sich in einer verminderten Sehschärfe und typischerweise auch durch Verzerrungen in der Wahrnehmung. Teilweise kommt es zu Ausfällen von Buchstaben oder Wortanteilen beim Lesen, manchmal erscheint es dem Betroffenen als würden Buchstaben springen, Gesichter sind verzerrt und nur noch schwer oder gar nicht erkennbar, Linien, Kanten können gewellt oder verzogen erscheinen. Bei starken Veränderungen ist ein Lesen gar nicht mehr möglich.

Da in den meisten Fällen von Makulaerkrankungen die restliche Netzhaut weiter funktionsfähig ist, können die Betroffenen noch im äußeren Gesichtsfeld sehen. Dabei können vielerlei Dinge weiterhin wahrgenommen werden, sodass z.B.  die Orientierung in Räumen möglich sein kann oder auch kleinere Gegenstände im äußeren Gesichtsfeld bemerkt werden können. Wenn jedoch der Betroffene diesen Gegenstand genau anschauen will und versucht diesen Gegenstand zu fixieren, verschwindet der Gegenstand, da das Bild des Gegenstandes beim genauen Hinschauen auf die kranke Makula fällt.

Dieses eigenartige Sehen kann dann im näheren sozialen Umfeld Irritationen erzeugen. „Immer sagt er/sie, er/sie kann nichts sehen, dabei sieht er/sie auch noch einen Fleck am Boden“. Deshalb ist es wichtig, dass auch Familienangehörige verstehen, wie sich das Sehen im Verlaufe einer Makulaerkrankung verändern kann und die Sehbehinderung nicht angezweifelt wird.

Makulaerkrankungen

AMD, DMÖ, CMÖ (Gefäßverschlüsse, Uveitis)

Die Makula lutea, der sog. gelbe Fleck der Netzhaut ist der Ort des schärfsten Sehens und liegt auf der optischen Achse des Auges genau in der Mitte der Netzhaut. Erkrankungen dieser Region der Netzhaut können deshalb eine ernste Beeinträchtigung der Sehschärfe zur Folge haben.

Makulaerkrankungen können bereits bei Jugendlichen auftreten, z.B. im Rahmen einer  jugendlichen oder juvenilen Makuladegeneration. Diesen Makuladegenerationen liegen genetische Faktoren zugrunde. Wirksame Therapien stehen nicht zur Verfügung.

Die häufigste Form einer Makuladegeneration ist die mit zunehmendem Lebensalter einhergehende Form, nämlich die alterskorrelierte Makuladegeneration (kurz: AMD).

Bei der AMD werden zwei wesentliche Formen unterschieden:

  • Bei der trockenen Makuladegeneration kommt es im Frühstadium zu Einlagerungen in der Schicht, die unterhalb der Netzhaut liegt. Diese Einlagerungen können in sehr frühen Stadien mit besonderen fotografischen Verfahren festgestellt werden. Bei weiterer Zunahme sieht der Augenarzt bei der Untersuchung des Augenhintergrundes fleckförmige Veränderungen, die als Drusen bezeichnet werden. Im weiteren Verlauf kann es dann zu einem Verlust der unter der Netzhaut liegenden Pigmentschicht und zu einer Schädigung der Sinneszellen der Netzhaut kommen. In diesem Stadium ist meist auch die Sehschärfe beeinträchtigt.
  • Bei der feuchten Makuladegeneration bilden sich unreguliert Gefäße unter der Netzhaut. Diese krankhaften Gefäße können Blutungen hervorrufen oder zu Flüssigkeitseinlagerungen in der Makula führen, die die Netzhautfunktionen massiv beeinträchtigen. Patienten leiden unter einem verzerrten Sichtfeld und eingeschränkter Sehschärfe, vor allem im fortgeschrittenen Stadium, wenn die Makula zunehmend vernarbt.

Ursachen einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD)

Die Krankheit trifft vor allem Menschen ab dem 50. Lebensjahr. Deshalb spricht man auch von einer alterskorrelierten Makuladegeneration. Welche Faktoren zu einer Makuladegeneration führen, weiß man bis heute nicht ganz genau. Manches spricht dafür, dass das Licht, dem wir alle ja ein Leben lang ausgesetzt sind, eine wichtige Rolle spielt. Wenn Licht auf Gewebe trifft, entstehen durch Lichtoxidation aggressive Sauerstoffatome, die sog. Radikale, die zu einer Schädigung der Zellen unseres Körpers führen können. Deshalb scheinen dunkelhäutige Menschen, die über mehr schützendes Pigment verfügen, weniger der Gefahr einer AMD ausgesetzt zu sein als hellhäutige Menschen.

Möglicherweise spielen auch Vererbungsfaktoren eine gewisse Rolle. Es ist aber nicht zwangsläufig so, dass die Kinder auch an einer AMD erkranken, wenn diese Erkrankung bei den Eltern aufgetreten ist.

Große Studien zeigen einen Zusammenhang mit dem Rauchen. Es zeigte sich, dass Raucher eher eine AMD bekommen als Nichtraucher.

Die Operation des grauen Stars scheint keinen Einfluss auf den Verlauf einer AMD zu haben. Lange hatte man geglaubt, dass die Operation des grauen Stars eine AMD verschlechtern kann. Dafür gibt es jedoch keine eindeutigen Hinweise.

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Symptome der altersbedingten Makuladegeneration (AMD)

Störungen beim Lesen können erste Anzeichen einer AMD sein. Es können einzelne Buchstaben oder Wortanteile ausfallen. Manchmal kann ein dunkler Fleck wahrgenommen werden, vor allem morgens nach dem Aufstehen oder wenn der Betroffene auf eine helle Fläche geschaut hat. An Linien, Türkanten, Fensterrahmen können Knicke oder Wellen auftreten. Mit der Zeit wird es schwieriger, Objekte genau zu fixieren. Kontraste verlieren zunehmend an Schärfe und Farben an Intensität.

Die Symptome auf einen Blick:

  • Grauer Fleck oder leere Stellen beim Lesen
  • Unpräzises Sehen, insbesondere im fixierten Bereich
  • Verzerrte Linien
  • Abnehmende Kontrastschärfe
  • Verringerte Farbintensität

Verlauf

Im Verlauf einer AMD ist es wichtig, den eventuellen Übergang einer trockenen Form in eine feuchte AMD rechtzeitig zu erkennen. Für diese Situation stehen uns heute effektive Behandlungsmethoden zur Verfügung. Durch moderne diagnostische Verfahren, insbesondere Untersuchungen mit der Optischen Kohärenztomografie (OCT) oder einer Fluoreszenzangiografie ist es möglich, rasch und zuverlässig eine feuchte AMD zu erkennen.

In eigener Sache

Ein Schwerpunkt unserer Praxis liegt in der individualisierten Behandlung der AMD Erkrankungen. Prof Koss ist ein international gefragter Experte und ist deswegen zur Zeit der jüngste Professor in der deutschen Augenheilkunde aufgrund seiner Leistungen zur Therapie der AMD. Er ist gefragter Berater bei der Einführung des Farcimab (Vabysmo) Antikörpers zur Therapie der feuchten AMD und des diabetischem Makulaödems, bei dem er seit 2011 an der Entwicklung des Medikaments beteiligt war (sog. KoAutor). Auch ist Prof. Dr. Koss enger Berater bei der Photobiomodulation und des Medikaments Pegceptoplan, beides Strategien zur Therapie der trockenen AMD.

Diagnose der AMD

Zur Diagnose der AMD stehen uns  alle notwendigen Diagnosegeräte zur Verfügung.