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Netzhautchirurgie > Behandlung

Prof. Koss ist zweifacher Preisträger des am höchsten dekorierten Preises der deutschen ophthalmologischen Gesellschaft DOG (Leonhard Klein Preis) für seine chirurgischen Innovationen im Bereich der Vitrektomie.

Vitrektomie und Makulachirurgie

Bei einer Reihe von Erkrankungen kann eine Heilung nur durch einen chirurgischen Eingriff erreicht werden.

In fast allen Fällen ist es dabei notwendig, den Glaskörper zu entfernen, um chirurgische Maßnahmen direkt an der Netzhaut oder unter der Netzhaut durchführen zu können. Dieser Operationskomplex wird durch den Begriff „Vitrektomie“ beschrieben, was wörtlich übersetzt „Herausschneiden des Glaskörpers“ bedeutet. Dieser Vorgang allein stellt jedoch nur einen Teilaspekt von oft komplizierten Eingriffen dar.

Häufig werden diese Eingriffe, bei noch linsenhaltigen Augen, auch mit der Entfernung der Augenlinse und gleichzeitigem Ersatz durch eine Kunststofflinse kombiniert.

Der chirurgische Zugang in den Glaskörperraum erfolgt im Bereich der sog. pars plana des Ziliarkörpers, sodass die nähere Beschreibung dieses chirurgischen Verfahrens als pars-plana-Vitrektomie (oder abgekürzt ppV) bezeichnet wird. Die Zugänge liegen ca. 3,5 bis 4 mm von der Hornhaut entfernt.

Eine Vitrektomie wird über minimal-invasive Zugänge in das Auge durchgeführt. Je nach Größe des Zugangs sprechen wir von einer 20 Gauge, 23 Gauge, 25 Gauge, 27 Gauge-Vitrektomie. Die Zugangsschnitte sind dabei nur 0,9 mm, 0,6 mm, 0,5 mm oder 0,4 mm groß.

Die Operateure des Augenzentrums Nymphenburger Höfe verfügen über immense Erfahrungen in der Behandlung aller Netzhauterkrankungen. Bei chirurgischen Eingriffen führen sie fast nur Vitrektomien mit einem 23-Gauge oder 25-Gauge-System (0,6 mm oder 0,4 mm) durch. Das Wundtrauma ist dabei, auch wenn die Operation mit einer Linsenentfernung kombiniert wird, minimal. Nur in seltenen Fällen muss noch eine Naht gesetzt werden. Die Verfahren sind so gestaltet, dass die Zugangswege sich ventilartig von alleine verschließen.

In folgenden Fällen wird die Vitrektomie in Betracht gezogen:

  • Bei Netzhautablösungen.
  • Bei Glaskörperblutungen aus unterschiedlichen Gründen.
  • Bei einer weit vorangeschrittenen, durch Diabetes ausgelösten proliferativen Retinopathie. Durch die übermäßige Ausbildung von Blutgefäßen im Glaskörper und in der Netzhaut, kann es bei dieser Erkrankung zu Blutungen und Netzhautablösungen kommen.
  • Bei Makulaerkrankungen wie z.B. bei einer Lochbildung in der Makula (=Makulaforamen) oder bei Verwachsungen an der Makula (bei sog. epiretinaler Gliose =Macular Pucker) oder bei komplizierten Fällen einer AMD.
  • Bei Glaskörpertrübungen z.B. bei chronischen oder akuten Entzündungen, oder bei massiv störenden anderen Formen von Trübungen.

Die Operation erfolgt unter örtlicher Betäubung und allgemeiner Sedierung. Eine Vollnarkose ist nur selten notwendig. Die Kombination von Sedierung und örtlicher Betäubung führt dazu, dass die Operation selbst nicht als schlimm empfunden wird und dem Patienten eine Vollnarkose erspart bleibt.

Der Operateur verwendet für den Eingriff ein Mikroskop und zusätzliche Speziallinsensysteme, um die mikrochirurgischen Manipulationen an der Netzhaut durchzuführen.

Folgende Schritte werden dabei durchgeführt:

  • Damit das Auge durch die Operation so wenig wie möglich belastet wird, nutzen unsere Operateure die minimal-invasive Vitrektomietechnik. Die chirurgischen Instrumente haben lediglich eine Größe von 23 g (0,6mm) oder 25 g (0,4 mm). Dies ermöglicht winzige Öffnungen, die ohne Nähte verheilen.
  • Die gelartige Substanz des Glaskörpers wird sorgfältig mit einem speziellen Instrument, dem Vitrektor, entfernt. Nun können die notwendigen Eingriffe an der Netzhaut vorgenommen werden, wie z.B. die Entfernung von Verwachsungen an der Netzhaut, Laserbehandlungen, Entfernen von Flüssigkeitsansammlungen unter der Netzhaut u.a.
  • Zur Stabilisierung der Netzhaut werden nötigenfalls, als Ersatz des entfernten Glaskörpers, funktionsspezifische Flüssigkeiten eingegeben.
    Eine vorübergehende Stabilisierung kann durch Gase erfolgen, die von alleine in einem Zeitraum von wenigen Tagen oder bis zu 3-4 Wochen aus dem Auge verschwinden.
  • In bestimmten Situationen ist eine längerfristige Stabilisierung der Netzhaut notwendig. In diesen Fällen kann nur Silikonöl verwendet werden, das sich schon seit vielen Jahren als einzige Substanz für einen längerfristigen Glaskörperersatz bewährt hat.

Wichtig: Durch unseren ambulanten OP können wir bei privatversicherten Patienten und Selbstzahlern die Operation ambulant durchführen. Es kommt dabei immer auf die Indikation und die Umstände an, aber international (USA, Großbritannien, Spanien) und national (Hessen, NRW, Brandenburg, Niedersachsen, Bremen) werden heutzutage bereits über 80% der Netzhautoperationen ambulant sicher durchgeführt. Wichtig ist es ebenfalls die Nachkontrollen, beim zuweisenden Augenarzt, im Vorfeld zu besprechen.